Dienstag, 28. Oktober 2014

Die schönen Seiten genießen




 


Die Schattenseiten der Hochsensibilität dürften mittlerweile jedem Interessierten am Thema bekannt sein. In epischer Breite wird das Thema Reizüberflutung besprochen. Strategien im Umgang mit dem für uns regelmäßig notwendigen Rückzug werden erarbeitet. Dies ist sicherlich sehr wichtig und bietet jedem HSM Anhaltspunkte im Umgang mit seinen Schwächen. Die Fokussierung auf Probleme führt meiner Meinung nach dazu, dass Hochsensibilität als Störung oder Krankheit gesehen wird. Ich weiß nicht wie es Euch geht: ICH FÜHLE MICH NICHT KRANK. Vielleicht ist es an der Zeit endlich einmal auf die schönen und angenehmen Seiten unserer Fähigkeit zu blicken.


Hierzu ein Beispiel:

Heute bin ich in den Wald gelaufen. Obwohl der Herbst endgültig das Ruder ergriffen hat, bin ich losmarschiert. Schon nach wenigen Minuten erkannte ich, dass der Herbst auch sehr schöne Seite hat. Das Laub war rot und golden und bedeckte dicht den Boden. Bei jedem Schritt knisterte es vernehmlich. Die verbliebenen Blätter in den Baumkronen raschelten im stürmischen Wind. Nach einer halben Stunde kam ich an einem See vorbei. Ein winziges Loch in der Wolkendecke und die Sonne strahlte hindurch. Sofort wurden niedrige Wolken in rosa und rotes Licht getaucht und der See spiegelte diese Farben wieder.

Ich könnte so weiter erzählen. Wichtig ist: Was immer EUCH berührt, genießt es. Gerade als HSM sollte man die schönen Seiten seiner Begabung so oft wie möglich erfahren. Wie wollt Ihr anderen Menschen erzählen, welch besondere Gabe die Hochsensibilität darstellt, wenn Ihr sie selbst nicht zur Kenntnis nehmt? Dazu muss man natürlich etwas tun.

Wenn Ihr nicht in die Natur hinaus könnt oder wollt, dann schaut Euch Bilder an, lest besondere Bücher und Gedichte, hört Musik, kocht, treibt Sport, … Tut was immer Euch gut tut. 

Ein HSM benötigt ein positives Umfeld, um sich positiv zu entwickeln, tut was dafür. Das muss nicht in Einsamkeit geschehen. Trefft Euch mit positiv gestimmten Freunden, sucht Euch Gleichgesinnte mit denen Ihr Euch nach einer Kunstausstellung, nach einem Konzertbesuch austauschen könnt. Mittlerweile gibt es in fast allen Großstädten offene Treffs für Hochsensible.

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