Donnerstag, 30. Oktober 2014

Tanzen



 

Das Tanzen beinhaltet zwei Aspekte, die mich als HSM direkt ansprechen:

1. Ich liebe Musik. Unabhängig von der Musikrichtung. Ich erfreue mich an der Vielfalt der Musik. Hip-Hop, Techno, Rock, Pop, Jazz, Klassik, … Ich höre einfach alles. Sie verschönert mein Leben, nimmt mich auf, beflügelt mich, beruhigt mich, gibt mir Kraft. Selbst jetzt, während ich diesen Artikel schreibe, läuft im Hintergrund Smooth Jazz.

2. Ich liebe Bewegung. Den ganzen Tag im Büro zu sitzen kann wirklich nerven. Da braucht man einfach ein Ventil. Bei mir sind es die südamerikanischen Tänze, wie Salsa, Merengue, Bachata und Kizomba (auch wenn Kizomba teilweise afrikanische Wurzeln hat).
Beides zusammen ist für mich perfekt. Sich mit dem Körper auszudrücken, mit jemandem im Gleichklang zu tanzen, es gibt nichts Besseres. Da vergisst man gerne den Alltagstrott und das berufliche Hamsterrad.

Ich kann es Euch nur ans Herz legen dem Tanzen eine Chance zu geben. Es macht Spaß, hebt die Stimmung und spricht Eure sensible Seite an. Ihr werdet schnell merken, dass Eure besondere Sensibilität Euch enorm helfen wird, um Tanzen zu lernen. Ihr könnt Euch gar nicht gegen den Takt bewegen. Mit etwas Erfahrung werden Ihr einfühlsam die richtigen Figuren zu den Liedern kombinieren. Und wer weiß, vielleicht kommt Ihr so auch Eurem Traumpartner / Eurer Traumpartnerin näher!

Den Besuch einer Disco empfehle ich nicht. Discos sind laut, auf den Tanzflächen ist es eng und die flackernden Lichter nerven. Die meisten HSM meiden sie. Aber natürlich gilt auch hier: Tut, was Euch gut tut.

Dienstag, 28. Oktober 2014

Die schönen Seiten genießen




 


Die Schattenseiten der Hochsensibilität dürften mittlerweile jedem Interessierten am Thema bekannt sein. In epischer Breite wird das Thema Reizüberflutung besprochen. Strategien im Umgang mit dem für uns regelmäßig notwendigen Rückzug werden erarbeitet. Dies ist sicherlich sehr wichtig und bietet jedem HSM Anhaltspunkte im Umgang mit seinen Schwächen. Die Fokussierung auf Probleme führt meiner Meinung nach dazu, dass Hochsensibilität als Störung oder Krankheit gesehen wird. Ich weiß nicht wie es Euch geht: ICH FÜHLE MICH NICHT KRANK. Vielleicht ist es an der Zeit endlich einmal auf die schönen und angenehmen Seiten unserer Fähigkeit zu blicken.


Hierzu ein Beispiel:

Heute bin ich in den Wald gelaufen. Obwohl der Herbst endgültig das Ruder ergriffen hat, bin ich losmarschiert. Schon nach wenigen Minuten erkannte ich, dass der Herbst auch sehr schöne Seite hat. Das Laub war rot und golden und bedeckte dicht den Boden. Bei jedem Schritt knisterte es vernehmlich. Die verbliebenen Blätter in den Baumkronen raschelten im stürmischen Wind. Nach einer halben Stunde kam ich an einem See vorbei. Ein winziges Loch in der Wolkendecke und die Sonne strahlte hindurch. Sofort wurden niedrige Wolken in rosa und rotes Licht getaucht und der See spiegelte diese Farben wieder.

Ich könnte so weiter erzählen. Wichtig ist: Was immer EUCH berührt, genießt es. Gerade als HSM sollte man die schönen Seiten seiner Begabung so oft wie möglich erfahren. Wie wollt Ihr anderen Menschen erzählen, welch besondere Gabe die Hochsensibilität darstellt, wenn Ihr sie selbst nicht zur Kenntnis nehmt? Dazu muss man natürlich etwas tun.

Wenn Ihr nicht in die Natur hinaus könnt oder wollt, dann schaut Euch Bilder an, lest besondere Bücher und Gedichte, hört Musik, kocht, treibt Sport, … Tut was immer Euch gut tut. 

Ein HSM benötigt ein positives Umfeld, um sich positiv zu entwickeln, tut was dafür. Das muss nicht in Einsamkeit geschehen. Trefft Euch mit positiv gestimmten Freunden, sucht Euch Gleichgesinnte mit denen Ihr Euch nach einer Kunstausstellung, nach einem Konzertbesuch austauschen könnt. Mittlerweile gibt es in fast allen Großstädten offene Treffs für Hochsensible.

Sonntag, 26. Oktober 2014

Test! Test! Test!




Bin ich hochsensibel?

Eine Frage, dies sich nicht leicht beantworten lässt. Die Erforschung der Hochsensibilität steckt noch in den Kinderschuhen. Gelegentlich findet man sogar Artikel, in denen die Existenz der Hochsensibilität angezweifelt wird. Verwiesen wird dann auf psychologische Erkrankungen und Syndrome, sowie auf einfache Introvertiertheit. Vielleicht gerade deshalb tut sich die Wissenschaft schwer Parameter zur Analyse von Hochsensibilität zu erheben. Die rapide anwachsende Internetgemeinde trägt ihren Teil dazu bei. Die Folge ist eine Welle von Selbsttests, die im Internet zu finden ist.

Aber Vorsicht! Viele dieser Selbsttests (so gut sie auch gemeint sind), sind nicht wissenschaftlich aufgebaut. Besonders solche, welche in ihren Fragestellungen die Antworten vorwegnehmen, sind kritisch zu sehen. In seltenen Fällen wird der User auf die Grenzen des Tests und seine damit einhergehende Fehlerhaftigkeit hingewiesen. Immerhin bieten sie einen ersten Anhaltspunkt, der auf eine mögliche Hochsensibilität hinweist. Eine genauere Analyse von Seiten eines Therapeuten ist trotzdem unerlässlich.

Einen relativ guten Test findet man auf der Homepage von zartbesaitet.net.

Freitag, 24. Oktober 2014

Meditation Segen oder Fluch?



 

Ein wichtiges Charaktermerkmal von HSM scheint die Suche nach dem Sinn des Lebens zu sein. Wir widmen uns dem Studium der Philosophie, der Religion oder ziehen uns gelegentlich in die Einsamkeit zurück.

Ein häufig genutzter Weg scheint die Meditation zu sein. Doch für HSM können bestimmte Meditationsformen genauso viele Vorteile wie Nachteile bringen. Dabei sind es häufig die sogenannten Achtsamkeitsmeditationen, die Schwierigkeiten bereiten.

Für normal sensible Menschen stellt die Achtsamkeitsmeditation eine gute Möglichkeit dar, sich mit dem Alltag zu verbinden. Man nimmt seine Umgebung, seine Interaktionen und Gefühle deutlicher wahr. Dies führt zu einem selbstbestimmteren Leben und zu mehr Selbstkontrolle. Man ist den Stürmen des Lebens und seinen Gefühlen nicht mehr so sehr ausgeliefert.

Für HSM gilt dies selbstverständlich auch. Konzentrierte Meditation kann helfen die chaotischen Umwelteinflüsse (Geräusche, Lichter, Emotionen, usw.) durch Konzentration auf zentrale, erwünschte Bereiche zu ordnen und gleichsam einen Filter gegen das ZUVIEL an Eindrücken aufzubauen. So kann mit Hilfe des Achtsamkeitstraining eine Neubewertung der Situation vorgenommen werden. Was ist an dieser Situation belastend? Ist es wirklich belastend? Was kann ich tun um die Situation zu entschärfen? 

Mögliche Gefahren entstehen, wenn ein reines Achtsamkeitstraining stattfindet. Der Hochsensible Mensch nimmt bereits im Normalzustand sehr viele Informationen und Reize auf. Wenn er durch das Achtsamkeitstraining noch präsenter ist (also noch mehr Informationen und Reize aufnimmt), ist er dem Chaos um sich herum noch stärker ausgeliefert. Die sowieso geringe Filterfunktion wird noch weiter heruntergefahren und der HSM ermüdet schneller.

Positive Effekte dagegen ergeben sich aus Entspannungsübungen wie der Progressiven Muskelentspannung und dem Autogenen Training.

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Musik



Für HSM spielt Musik eine wichtige Rolle. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass viele Filme erst durch ihre Musik zu einem guten Film wurden. Musik dient aber nicht nur der Unterhaltung. Sie transportiert auch Emotionen. Nicht umsonst gibt es inzwischen Musik für jeden Anlass: Love, Meditation, Training, Party, Disco, usw. Nicht selten tauchen auch Bilder vor unserem geistigen Auge auf. Dies gilt für alle Menschen. Bei HSM kommen diese Bilder jedoch häufiger, sind bunter (meist ganze Szenen) und werden von stärkeren Emotionen begleitet.

Warum diese Eigenschaft der Musik nicht nutzen? Warum keine stärkende Musik einsetzen, wenn wir uns schwach fühlen? Warum keine entspannende Musik einsetzen, wenn wir gestresst sind? Warum keine Lovesongs einsetzen, wenn wir uns für unseren Partner Zeit nehmen?

Welche Musik ist zu welchem Anlass hilfreich?
Da jeder Mensch bei Musik andere Vorlieben und Abneigungen hat, ist dies nicht leicht zu beantworten. Hier muss man selbst auf die Suche gehen und experimentieren. Eine gute Anlaufstelle hierfür sind Youtube oder lastfm. Gerade bei Youtube existieren Playlists mit allen möglichen thematischen Schwerpunkten.