Ein Blog rund um das Thema Hochsensibilität und wie man im Alltag damit umgehen kann.
Montag, 22. Dezember 2014
Mittwoch, 10. Dezember 2014
Veränderung
Das Leben verändert sich mit jedem Augenblick. Um diese
Weisheit zu wissen und mit ihr zu leben sind zwei verschiedene paar Schuhe. HSM
brauchen im Normalfall länger als andere Menschen, um sich an neue Orte, neue
Arbeitsplätze, neue Gruppen und neue Beziehungen zu gewöhnen.
HSM nehmen die Welt um sich herum ganzheitlicher und
vielschichtiger wahr. Dementsprechend brauchen neue Umgebungen länger, bis sie
gedanklich durchdrungen sind und der HSM sich daran gewöhnt hat. Kurz: HSM lieben Stabilität.
Unterstützen kann man die Phase der Gewöhnung durch kleine Rückzüge.
Ein Freund von mir zieht sich nach dem Einchecken im Hotel immer erst eine
Stunde in sein Zimmer zurück. Dort verarbeitet er dann die neuen Eindrücke,
gewöhnt sich an seine neue Umgebung und sammelt Energien für seine Expeditionen
in den Urlaubsort. Während dieses Rückzugs schreibt er dann an seinen Kurzgeschichten,
meditiert oder praktiziert Tai Chi.
Bei Kindern ist dies oft schwierig. Ihnen ist ja oft nicht
klar warum sie sich nicht wohlfühlen. Sie wollen erst nicht in den Kindergarten
und wenn man sie abholt, wollen sie dort nicht weg. In der Schule ist es oft
ähnlich. Klassenfahrten können zum Drama werden. Kaum Rückzugsmöglichkeiten
(Mehrbettzimmer), ständiger Lärm durch die Klassenkameraden und dann dieses Gefühl,
scheinbar nicht dazu zu gehören.
Wie kann man den negativen Begleiterscheinungen
entgegenwirken?
1. Man muss sich immer wieder vor Augen halten, dass HSM
eben Schwierigkeiten mit Veränderungen haben.
2. Gute Begleiter dabei haben. Die Anwesenheit enger Freunde
hilft enorm und wirkt stabilisierend.
3. Rückzugsgebiete finden! Es gibt immer welche! Toiletten,
Pausenräume, Hotelzimmer,…
4. Immer wieder positive Selbstgespräche führen! Eine
Maßnahme, die auch im Alltag großes Potential hat!
5. Rituale. Wie verhalte ich mich an neuen, fremden Orten?
Es kann wie oben beschrieben Tai Chi sein. Vielleicht meditieren sie aber auch
gerne oder hören Musik. Vielleicht hilft ein kleiner Spaziergang oder ein
Eintrag ins Reisetagebuch (so verarbeitet man die bisherigen Erlebnisse etwas
leichter).
Samstag, 6. Dezember 2014
Atemtechniken
Manchmal ist man als HSM verstärkt den Stürmen des Lebens
ausgesetzt. Gerade im Beruf oder innerhalb der Familie ist dann keine Zeit für
einen ausgiebigen Rückzug. Der nächste Termin drängt und vielleicht stellt man
sich die Frage, wie man das alles schaffen soll. Progressive Muskelentspannung
und autogenes Training sind sehr hilfreiche Instrumente im Kampf gegen den
Stress, aber wenn die Zeit knapp ist, helfen oft Atemtechniken. Hier eine kleine
Auswahl:
1. Länger Ausatmen als einatmen
Hört sich nicht gerade nach dem heiligen Gral der
Entspannung an, ist aber extrem hilfreich. Gerade weil wir Menschen in
stressigen Situationen in eine oberflächliche Kurzatmung wechseln. Einatmen
durch die Nase, ausatmen durch den Mund. Dabei sollte man etwa doppelt so lange
ausatmen, wie man eingeatmet hat. Nach einer Minute ist man schon wesentlich
ruhiger und konzentrierter.
2. Einatmen – Atem anhalten, den Körper anspannen –
ausatmen und den Körper entspannen
Während der Anspannung der Muskulatur werden die Blutgefäße
mit Blut vollgepumpt. Während der Entspannung weiten sich die Gefäße dann und
können so mehr Sauerstoff und Nährstoffe aufnehmen. Gelegentlich breitet sich
eine angenehme Wärme im Körper aus.
Unterstützen kann man die Atemtechniken durch Affirmationen.
Man stellt sich beim Einatmen vor, wie frische Energie / Luft in den Körper
strömt und beim ausatmen, wie verbrauchte Energie / Luft den Körper verlässt.
So wird der Körper durch die Atmung gereinigt, was ja tatsächlich auch so ist.
Donnerstag, 4. Dezember 2014
Beziehungen
Als HSM hat man es nicht immer leicht. Besonders im sozialen
Bereich. Täglich ist er von Menschen umgeben, zu denen er sehr viele
verschiedene Beziehungen hat. Freundschaften, intime Beziehungen,
Arbeitsbeziehungen, usw.
Leider passiert es uns HSM häufig, dass wir die Gefühle
anderer Menschen in ihrer Intensität und Ausrichtung falsch einordnen. Wir
interpretieren zu viel in unsere Beziehungen hinein. Einfache Freundlichkeiten,
die dem Gegenüber nicht viel bedeuten, können dann als Freundschaftsbeweise
interpretiert werden.
Dazu kommt, dass HSM Smalltalk nicht mögen. Nicht das wir es
nicht könnten, doch inhaltsleeres Gerede nervt und langweilt uns. Wir wollen
immer zum Kern vorstoßen, unser Gegenüber verstehen, den Mensch in seiner
vielfallt kennenlernen. Doch die meisten Menschen öffnen sich nicht so schnell,
wie wir es gerne hätten. Sie sind zurückhaltend und vorsichtig und das kann uns
sehr frustrieren.
Dazu kommt noch die Tatsache, dass wir HSM eine Neigung zur
Offenheit besitzen, die nicht immer gut für uns ist. Viel zu oft geben wir
Informationen von uns preis, die uns zu einem späteren Zeitpunkt schaden
können.
Wenn wir diese grundlegenden Mechanismen im
zwischenmenschlichen Bereich nicht beachten, werden wir ständig enttäuscht,
verlieren womöglich den Glauben an die Menschen und ziehen uns immer weiter
zurück.
Wir müssen Geduld aufbringen, langsam vorwärts gehen und die
Dinge sich entwickeln lassen. Dieser Lernprozess funktioniert jedoch nur, wenn
wir uns nicht von den Menschen abwenden.
Dienstag, 2. Dezember 2014
Niemand ist eine Insel,
schreibt der englische Dichter John Donne. Damit hat er
zweifelsohne recht. Für hochsensible Menschen sind die sozialen Kontakte von
besonderer Bedeutung. Einerseits brauchen wir sie, andererseits stellen sie
einen besonderen Belastungsfaktor dar.
Damit soziale Kontakte nicht zur Hassliebe verkommen, muss
der HSM stärker als andere Menschen Einfluss auf seine Beziehungen nehmen.
1. Ein positiver Freundeskreis hebt auch die
Stimmung des
empathischen Hochsensiblen.
empathischen Hochsensiblen.
2.
Kontakte zu großen Gruppen können sehr
anstrengend sein.
Treffen mit wenigen Personen sind häufig gewinnbringender.
Treffen mit wenigen Personen sind häufig gewinnbringender.
3.
Messengersysteme (wie Whatsapp, Skype, usw.)
helfen
Rückzugszeiten zu überbrücken.
Rückzugszeiten zu überbrücken.
4.
Freunde mit gleichen Interessen sind wichtig, da
dann nervige
Diskussionen um konträre Veranstaltungen entfallen.
Diskussionen um konträre Veranstaltungen entfallen.
5.
Besonders wichtig in Partnerschaften: Gemeinsame
Rückzüge
beim Wandern, usw. Dadurch lernt man, dass ein Rückzug
nicht immer in die totale Einsamkeit führen muss.
beim Wandern, usw. Dadurch lernt man, dass ein Rückzug
nicht immer in die totale Einsamkeit führen muss.
6.
Partnersuche: Begebt euch an Orte, an denen ihr
euch wohl
fühlt. Auch wenn ihr der Meinung seit, dort niemals den
Traumpartner zu finden. Kleine Cafés, Buchläden, Museen,
usw. Wer dorthin geht, teilt eure Interessen und sucht
ebenfalls Ruhe.
fühlt. Auch wenn ihr der Meinung seit, dort niemals den
Traumpartner zu finden. Kleine Cafés, Buchläden, Museen,
usw. Wer dorthin geht, teilt eure Interessen und sucht
ebenfalls Ruhe.
Abonnieren
Posts (Atom)