Ein wichtiges Charaktermerkmal von HSM scheint die Suche
nach dem Sinn des Lebens zu sein. Wir widmen uns dem Studium der Philosophie,
der Religion oder ziehen uns gelegentlich in die Einsamkeit zurück.
Ein häufig genutzter Weg scheint die Meditation zu
sein. Doch für HSM können bestimmte Meditationsformen genauso viele Vorteile
wie Nachteile bringen. Dabei sind es häufig die sogenannten
Achtsamkeitsmeditationen, die Schwierigkeiten bereiten.
Für normal sensible Menschen stellt die
Achtsamkeitsmeditation eine gute Möglichkeit dar, sich mit dem Alltag zu
verbinden. Man nimmt seine Umgebung, seine Interaktionen und Gefühle deutlicher
wahr. Dies führt zu einem selbstbestimmteren Leben und zu mehr Selbstkontrolle.
Man ist den Stürmen des Lebens und seinen Gefühlen nicht mehr so sehr
ausgeliefert.
Für HSM gilt dies selbstverständlich auch. Konzentrierte
Meditation kann helfen die chaotischen Umwelteinflüsse (Geräusche, Lichter,
Emotionen, usw.) durch Konzentration auf zentrale, erwünschte Bereiche zu
ordnen und gleichsam einen Filter gegen das ZUVIEL an Eindrücken aufzubauen. So kann mit Hilfe des
Achtsamkeitstraining eine Neubewertung der Situation vorgenommen werden. Was
ist an dieser Situation belastend? Ist es wirklich belastend? Was kann ich tun
um die Situation zu entschärfen?
Mögliche Gefahren entstehen, wenn
ein reines Achtsamkeitstraining stattfindet. Der Hochsensible Mensch nimmt
bereits im Normalzustand sehr viele Informationen und Reize auf. Wenn er durch
das Achtsamkeitstraining noch präsenter ist (also noch mehr Informationen und Reize aufnimmt), ist er dem
Chaos um sich herum noch stärker ausgeliefert. Die sowieso geringe
Filterfunktion wird noch weiter heruntergefahren und der HSM ermüdet schneller.
Positive Effekte dagegen ergeben sich aus Entspannungsübungen wie
der Progressiven Muskelentspannung und dem Autogenen Training.
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